Valentina Berger: Der Augenschneider (Rezension)

21:52 Sarah vom Tintenblog 0 Comments

"Er schneidet ihnen bei lebendigem Leib die Augen heraus: jungen, schönen Frauen. Denn er braucht ihr Augenlicht...Heinz Martin, Gerichtsmediziner in Wien, ist einem Serienkiller auf der Spur. Zwei Frauen hat er schon gefoltert und grausam verstümmelt. Beide Opfer waren attraktiv, schlank und hochgewachsen. Dann verschwindet auch Martins bildschöne Schwester spurlos, und kurz darauf schickt ihm der Killer eine Nachricht, die keinen Zweifel daran lässt, was er mit ihr vorhat ..."
"Valentina Berger lebt in Österreich, in der Nähe von Wien. 2006 begann sie damit, Kurzgeschichten und -krimis zu schreiben. Seither sind etliche davon in Anthologien und Zeitschriften gedruckt worden. Ihre Liebe gilt dem Krimi- und Thrillergenré, doch ebenso gerne schreibt sie für Kinder. Zwei ihrer Bücher "Die Prinzessin, die von der Liebe nichts wissen wollte" und "Kunigund kugelrund" sind im Autumnus Verlag unter ihrem richtigen Namen, Berta Berger, erschienen. Neben dem Schreiben betreut sie aber auch zusammen mit Wolfgang Schroeder als Herausgeberin die Krimisparte des Wurdack Verlags. Eben erst ist die zweite Krimisammlung "Killer, Köter, Kleinstadtpaten" fertig geworden. Privat ist die Autorin leidenschaftliche Leserin und schwingt schon mal gern das Tanzbein." (Quelle: Amazon)
Ich finde das Cover okay, ein blutiges Auge ist zwar passend aber irgendwie wirkt die Mimik des abgebildeten Gesichtes zu entspannt. Ansonsten aber völlig okay.
Ein Serienkiller hat es in Wien auf junge, hübsche Models abgesehen. Er betäubt sie mit Drogen um ihnen dann die Augen zu entfernen. Denn genau das ist es was er will: Ihr Augenlicht. Den Rest der Frauen beseitigt er in Wien, allerdings so, dass sie auch schnell gefunden werden. Die Augen seiner ersten Opfer sind nicht gut genug  - er hat es auf die Augen von Emilia, der Schwester vom Gerichtsmediziner Heinz Martin abgesehen. Er hält sie in einem Kellergefängnis fest und spielt ein Spielchen mit Heinz Martin - sollte er Emilia wirklich rechtzeitig finden? Doch Emilia wehrt sich mehr als gedacht und stellt sich wirklich clever an. Durch Zufall erfährt Heinz Martin von der Entführung seiner Schwester, mit welcher er im Grunde keine allzu gute Beziehung pflegt. Aber Blut ist dicker als Wasser.
Bei diesem Psychothriller handelt es sich um den Debütroman von Valentina Berger und dafür hat mich dieses Buch doch recht positiv überrascht. Der Schreibstil ist gut, ich konnte ihn flüssig und ohne zu stocken lesen. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist, dass Valentina Berger sich meistens auf das wesentliche Konzentriert hat, ich konnte keine völlig unnötigen Berichte oder Kleinigkeiten entdecken die mich gestört hätten. Es handelt sich hierbei um eine kurze und prägnante Geschichte ohne störenden Nebeninformationen. Die ganze Story ist genau auf den Punkt, weder zuviele noch zu wenig Details sind vorhanden. Ich denke aber, dass das Buch trotzdem nicht jedem gefallen wird - ich mag es, wenn die einzelnen Persönlichkeiten und Beziehungen der Protagonisten beschrieben wird, viele möchten aber diese Nebeninformationen nicht.


Direkt am Anfang von "Der Augenschneider" ging es so richtig zur Sache, ich wurde sofort gefesselt und konnte kaum mehr aufhören zu lesen. Diese Fesselung bestand im übrigen das ganze Buch über weiter - mit kleinen Abbrüchen, wenn die Beziehungen der handelnden Personen oder andere Nebensächlichkeiten erläutert werden. Besonders gut fand ich die Persönlichkeit des Mörders : auf der einen Seite Schizophren, verschiedenste Persönlichkeitsstörungen und kranke Lust am Morden. Und dennoch irgendwie menschlich, da er im Grunde - achtung spoiler - nur seiner Schwester zu helfen versucht. Was es mit dieser Schwester auf sich hat errät man im übrigen Vorfeld nicht, ich war wirklich sehr sehr überrascht und fand es eine grandiose Idee. Seine Taten waren nicht übermäßig detailliert, aber ich hätte auch nicht mehr gewollt. Bei Augen hört bei mir ja eh jeder Spaß auf, daher reichten mir die vorhandenen Beschreibungen vollends. Schmunzeln musste ich jedoch schon, immerhin sind die Protagonisten doch sehr Klischeehaft, sie sind irgendwie alle ein wenig verrückt. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, diese Personen von anderen Büchern zu kennenLeider hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass zuviel Zufall im Spiel war - ich hätte mir da mehr Klarheit gewünscht.
Ich kann das Buch vor allem all denjenigen empfehlen, welche entweder noch nicht viele Thriller gelesen haben oder auf viele Beschreibungen der Protagonisten stehen. Für erfahrene Thrillerleser ist die ganze Geschichte doch zu durchsichtig, nur wenige Details können schlecht erraten werden. Ich habe es aber nicht bereut Der Augenschneider gelesen zu haben.

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