Sarah Winman - Als Gott ein Kaninchen war [Rezension]

20:14 Sarah vom Tintenblog 0 Comments


© Blanvalet Verlag
Autor: Sarah Winman
Verlag: Blanvalet
Originaltitel: When God was a Rabbit
Preis: 9,99 TB
Seiten: 384
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Als Gott ein Kaninchen war, war Elly Portman noch ein Kind. Behütet von ihrem großen Bruder Joe, befreundet mit einem seltsamen Mädchen namens Jenny. Die Welt war schön und voller Überraschungen, die Träume noch klein und für jeden zu erreichen, und Süßigkeiten kosteten nur einen Penny. Zusammen konnte man die Klippen des Lebens umschiffen, sich allen Widrigkeiten stellen. Zwanzig Jahre später sind Elly und Joe erwachsen und sich näher denn je. Bis das Schicksal Elly zu einer langen Reise zwingt, denn ihr geliebter großer Bruder braucht ihre Hilfe. Nun ist es an ihr, Joe zurück ins Leben zu holen und endlich ihr eigenes Glück zu finden.
Sarah Winman ist in der Grafschaft Essex aufgewachsen und lebt heute in London. Hauptberuflich ist sie Schauspielerin. Nach ihrer Ausbildung trat sie vornehmlich im Theater auf, spielte jedoch auch in zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen mit. Als Gott ein Kaninchen war ist ihr erster Roman. [Quelle: Blanvalet]
Mein Gott, was ein schniekes Buch. Aber sehr selbst:



„Als Gott ein Kaninchen war“ ist in 2 Teile gegliedert – der erste Teil besteht aus Ellys Kindheit und der zweite Teil beginnt ab dem Jahr 1995.
Elly hat mit ihrem Bruder eine sehr innige Beziehung, worum es auch sehr viel in diesem Buch geht. Als Kind hat sie sogar gehofft, das Joe niemals heiraten wird und sie ihn sozusagen immer für sich haben kann. Da Elly keine wirklichen Freunde hat, bekommt sie ein Kaninchen welches die Kurzerhand „Gott“ tauft. Dieser spricht mit ihr, auch wenn das sonst keiner hören kann. Später lernt Elly Jenny Penny kennen. Durch und mit Jenny lernt Elly viele Dinge kennen – Trauer, Tod, Katastrophen und die verschiedensten Sexualitäten. Später zieht Elly mit ihrer Familie nach Cornwall, welche dort eine Pension öffnen.
Im zweiten Teil des Buches ist Elly bereits 27 Jahre alt und hat schon lange keinen Kontakt mehr mit ihrer ehemals besten Freundin. Dieser Teil handelt sehr viel von der Beziehung zwischen ihr und ihrem Bruder Joe.
Ich weiß, diese Zusammenfassung ist nicht so der Hit. Aber ich möchte euch einfach nicht zuviel verraten – und das würde ich ansonsten. In letzter Zeit hatte ich so einige Bücher die mich auf der einen Seite gar nicht begeistern konnten und mich dennoch irgendwie fasziniert haben. Vergesst die alle – dieses Buch ist die Königin meiner zwiegespaltenen Meinung. Aber diese Aussage bringt euch so nicht viel, also gehen wir dem ganzen mal auf den Grund.
Der Schreibstil hat mir die erste Zeit Probleme bereitet, Dennoch wirkte der Stil auf mich beinahe schon poetisch, irgendwie faszinierend und ich konnte ihn zwar schnell lesen aber bekam irgendwie nur die hälfte mit ( trotz voller Konzentration ) - zumindest dachte ich, dass ich nur die Hälfte mitbekomme. Eigentlich Fehlanzeige, denn viele Ereignisse werden urplötzlich in den Raum geworfen, schnell abgehandelt und weg sind sie wieder. So schnell waren meine grauen Zellen dann einfach nicht. Ich versuche euch mal ein Beispiel zu nennen, und ich hoffe dass ich weder etwas vergesse noch verwechsle oder gar falsch darstelle: Elly „gesteht“ ihrem Bruder mehr oder weniger vom Nachbarn missbraucht worden zu sein, der Bruder findet das logischerweise gar nicht lustig und – schwuppdiwupp, der Nachbar verschwindet. So weit so gut, daran habe ich ja nichts auszusetzen, aber vorher kam das Thema noch nicht vor, ich wusste gar nicht das der Nachbar so etwas getan hat. Und schlimmer noch, die kleine Elly zeigt keine erwähnenswerte Gefühlsregung, keine Traurigkeit, keine Tränchen, keine Verzweiflung, einfach absolut nichts. Das hat mich während des Lesens echt enorm gestört. Jetzt im Nachhinein habe ich dazu eine Theorie, auch wenn ich bezweifle, dass das die wirkliche Intention der Autorin war. Diese Theorie wäre, dass die Autorin versuchte die kindliche Naivität und Denkweise darzustellen, ich kann nicht beurteilen wie ein Kind in solchen Sitationen reagiert oder sich fühlt, aber ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass es gar nichts fühlt. Auch die restlichen Charaktere sind unfassbar schräge Vögel, gefühlt jeder hat irgendwelche skurrilen sexuellen Neigungen oder sonstige Macken. Das kam mir doch seltsam vor, dass echt jeder auf seine eigene Art Skurril war, irgendeiner muss doch auch normal geblieben sein. Aber ich fand sie allesamt irgendwie liebenswürdig, vermutlich genau deswegen. Schade fand ich, dass das ganze doch sehr sexlastig war, viel Homosexualität die dann aber doch nur oberflächlich behandelt wurde.
Ich empfand das Buch als eine lose Aneinanderreihung von Ellys Erlebnissen und weniger als zusammenhängende Geschichte, es wurde einfach Zuviel einfach in den Raum geschmissen ohne dass man es hätte ahnen können. Aber genau dieses macht es auch wieder zu etwas besonderem, man muss seine grauen Zellchen anstrengen und kann eine Menge hinein interpretieren und darüber dann natürlich nachdenken. Deshalb lässt mich das Buch gerade auch nicht los, ich mache mir darüber Gedanken, was ein Kind wohl fühlt und denkt wenn es bestimmtes erlebt und frage mich, ob dieses vielleicht sogar genauso gewollt ist. Ich weiß es nicht, leider kann ich nicht in den Kopf der Autorin schauen. 
Ich würde dieses Buch - meine kleine persönliche Hassliebe - definitiv weiterempfehlen. Jeder hat einen anderen Geschmack und mir würden auf Anhieb so einige einfallen, die dieses Buch lieben würden, also sollte man es einfach mal probieren. Ich mochte zwar einiges nicht, aber trotzdem hat es mich nicht losgelassen. Gerade diese wirren Charaktere und Handlungen regen ja eben zum nachdenken an ( Wie meint die Autorin das? Steckt da mehr hinter? Wie fühlt ein Kind bei sowas?...) , mal ehrlich, wieviele Bücher schaffen das schon? Da ich aber nunmal ehrlich bleiben muss UND nicht denke, dass die Autorin zum nachdenken anregen wollte, kann ich nicht mehr als 2 von 5 Eulen geben.
 An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Blanvalet für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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Sebastian Fitzek - der Augensammler [Rezension]

12:44 Sarah vom Tintenblog 4 Comments


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Er spielt es mit deinen Kindern.

Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden.

Doch deine Suche wird ewig dauern.

Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge.

Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt …
Alexander Zorbach, ehemaliger Polizist, arbeitet bei einer Zeitung. Der Augensammler entführt Kinder, tötet die Mutter und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit um die Kinder zu finden. Hört sich hart an? Ist es auch, denn jedem getötetem Kind fehlt das linke Auge. Zorbach wird von einer blinden aufgesucht, welche behauptet den Augensammler behandelt zu haben. Sie habe es gespürt, da sie durch Körperkontakt in die Vergangenheit schauen könne. Ein Kampf um die Zeit beginnt, werden sie die Kinder rechtzeitig finden?
Ich hatte mit diesem Buch eine Achterbahn der Gefühle, kaum dachte ich ich hätte die Lösung parat war es dann doch anders. Die Atmosphäre empfand ich als richtig bedrückend, ich mein, hallo? Es geht um Kinder! Die Charaktere waren mir aber dennoch sehr sympathisch.
Wirklich außergewöhnlich ist die Aufmachung des Buches: Es beginnt mit dem Epilog und endet mit dem Prolog, selbst die Seitenzahlen sind verkehrt herum. Gut für all jene, die gerne wissen wie viele Seiten es noch bis zum Ende sind ;) Am Ende versteht man aber auf jedenfall diese Aufmachung, ich finde es sinnvoll und eine nette Idee, auch wenn ich Anfangs extrem verwirrt deswegen war.
Fitzeks Schreibstil ist gewohnt klar und spannend, er schafft es eigentlich immer mich zu fesseln. Er legt mehr Wert auf die Handlungen als das er die Umgebungen auf das kleinste Detail erklärt, ich mag das, ist aber nicht jedermanns Sache.
Die blinde Alina behauptet ja, sie könnte in die Vergangenheit schauen. Ich weiß nicht, ich fand das irgendwie unpassend zum Rest des Buches, das eigentlich nicht viel surreales aufweist. War nicht so meins. Doch die Beschreibungen von Alinas Welt, also wie es als Blinde so ist, waren echt super und gut nachvollziehbar. Fitzek selbst gibt auch an, dass er sich mit blinden zusammengetan hat um solche Informationen zu sammeln und das ganze verstehen zu können. Ich finde das merkt man, wenn der Autor recherchiert.
Ich liebe dieses Buch und kann es jedem Genrefan ans Herz legen, auch wenn es seine kleinen Macken hat. Ich kann gut darüber hinweg sehen und ich denke ihr könnt das auch. 

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Montagsfrage: PLUS ODER MINUS?

07:35 Sarah vom Tintenblog 3 Comments


Die Montagsfrage stellt Nina von Libromanie.
Ein wenig verspätet erfahrt ihr heute dann nun auch meine Antwort, ob ich will oder nicht.. hmm.. ja :D
Habt ihr euren SuB seit Anfang des Jahres abbauen können oder ist er gestiegen?

Eigentlich ist die Frage in meinem Fall schon richtig gemein. Ich habe im März mehrere Bücherpakete extrem günstig kaufen können und somit rund 200 neue Bücher in einem Monat angesammelt - wovon ich aber auch einige wieder abgeben werde. Diese stehen aber bei weitem nicht alle auf der Liste dieser Bücher, die ich unbedingt lesen möchte, weswegen ich sie auch irgendwie nicht so richtig zum sub zähle. Aber im Grunde gehören sie ja leider dazu, so dass ich wohl so einiges toppe :D
Im letzten Jahr habe ich nicht viele Bücher gekauft, so ist es echt schon gezwungen, dass der sub dieses Jahr steigt^^

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Katie Kacvinsky - Die Rebellion der Maddie Freeman [Rezension]

07:02 Sarah vom Tintenblog 6 Comments


© Boje
Gebundene Ausgabe: 608 Seiten 
ISBN-13: 978-3414823007
Preis: 15,99€ (D)
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Eine Stadt in den USA, wenige Jahre in der Zukunft: Maddie, 17, lebt wie alle um sie herum ein digitales Leben. Schule und Verabredungen - das alles findet im Netz statt. Doch dann verliebt sie sich in Justin - für den nur das wahre Leben offline zählt. Gemeinsam mit seinen Freunden kämpft Justin gegen die Welt der sozialen Netzwerke, in der alles künstlich ist. Dieser Kampf richtet sich gegen die ganz oben - und damit auch gegen Maddies Vater, der das System der Digital School gesetzlich verankert hat. Maddie wird für die Bewegung zu einer Schlüsselfigur. Und sie muss sich entscheiden: Auf welcher Seite will sie stehen?

Katie Kacvinskys erstes Buch, "Die Rebellion der Maddie Freeman", ist 2011 bei Boje erschienen und war sofort ein Erfolg. "Dylan und Gray" ist der zweite Jugendroman der Autorin, die früher von Modeln bis Unterrichten verschiedene Jobs hatte, inzwischen aber vom Schreiben lebt. (Quelle: Bastei Lübbe)
Ich besitze die Hardcoverausgabe, welche zu meiner Freude keinen Schutzumschlag hat. Somit ist das Cover direkt aufgedruckt. Das Cover ist allerdings so garnicht meins, sorry. 
Madeline „Maddie“ Freeman ist 17 Jahre alt und lebt im Jahre 2060, ein ziemlich technologiebasiertes Zeitalter. Sie ist die Tochter von Kevin Freeman, der Erfinder der Digital School. Diese digital School hat im Grunde lediglich erreicht, dass Jugendliche nicht mehr in die Schule müssen sondern alles vor dem Computer abwickeln können. Somit gibt es für sie – und auch den Erwachsenen – nur wenig Gründe um die eigenen vier Wände zu verlassen. Die Menschen haben Angst vor dem, was draußen auf sie warten könnte und leben lieber in einer digitalen Welt – reden, lernen, erleben, das alles findet nur noch vor der Flimmerkiste statt. Selbst die Bäume wurden durch Plastikbäume ersetzt.
Maddie befindet sich in einem Hausarrest, da sie 3 Jahre zuvor wichtige Daten ihres Vaters an eine Rebellengruppe weitergegeben hat, somit hat sie das Vertrauen ihres Vaters verloren und wird ständig von ihm überwacht.
Sie lernt Justin kennen und lässt sich von ihm überreden, sich einer Lerngruppe anzuschließen. Der Clou: diese trifft sich in der wahren Welt, so wie die uns bekannten Schulklassen auch. Maddie lernt das Leben außerhalb ihres Computers kennen und muss sich eingestehen, dass es doch garnicht so übel ist. Doch dann muss sie sich entscheiden: fügt sie sich ihrem Vater und verbringt ihren Lebtag weiterhin im beschützten Heim oder gibt sie sich der Rebellion hin und kämpft für eine „normale“ Welt?
Bei „ die Rebellion der Maddie Freeman“ handelt es sich um Katie Kacvinskys Debütroman. Es ist eine Dystopie, die mich wirklich zum nachdenken gebracht hat. Die beschriebene Welt wirkt gleichzeitig realitätsfern und doch irgendwie nah – denn die Anfänge dessen können wir heute schon spüren. In Zeiten von Facebook, Twitter und diversen Online-Nachhilfeangeboten wäre es doch prinzipiell gar nicht mal abwegig die Schule auch direkt ins Netz zu verlegen, oder? Die Sozialkompetenzen unserer Jugend verkrüppeln laut diversen Studien sowieso, also hat die traditionelle Schule doch sowieso keinen entscheidenden Vorteil mehr, könnte man meinen. Und selbst diese Rezension hier ist ein Teil einer solchen Bewegung – ich schreibe ihn immerhin am Rechner ( aber immerhin handschriftliche Stichpunkte^^ ) und teile ihm mit euch durch das Internet, anstatt mich einer Gruppe anzuschließen und über das Buch zu diskutieren. Ich muss zugeben, dass mir das wahrscheinlich auch nicht gefallen würde. Wenn man sich das alles mal vor Augen hält, finde ich es doch gar nicht so abwegig, dass ein derartiges Zeitalter eintreffen könnte.
Inhaltlich Рund vor allem von der idee her Рfinde ich diese Dystopie also durchaus gelungen, aber es gibt einiges was mich enorm gesțrt hat, dazu kommen wir gleich aber noch.
Ich habe mir von Maddie mehr erhofft, denn der Titel lässt einiges hoffen. Doch im Grunde ist sie leider nur eine Mitläuferin und nicht allzu rebellisch veranlagt. Justin wäre da schon eher das, was ich mir von Maddie erhofft habe. Ohne ihn und den anderen Rebellen wäre sie vermutlich bis ins Jahre 2100 nicht vom Computer weggegangen. Maddies Vater ist ein wandelndes Mysterium – was er denkt und fühlt wurde mir bis zum Ende nicht so ganz klar. Toll fand ich widerum ihre Mutter, welche auf ihre ganz eigene unauffällige und freundliche Art rebelliert.
Achtung Spoiler!!- Die Liebesbeziehung zwischen Justin und Maddie fand ich ziemlich fragwürdig und fehl am Platz. Er gibt ihr immerhin kaum Anlass zum hoffen und dennoch schmeißt sie sich ihm an den Hals. Das ganze wirkt sehr gezwungen auf mich, als wenn die Autorin auf keinen Fall einen Jugendroman ohne Liebe auf den Markt schmeißen wollte. Sorry, aber das war mir zu klischeehaft, wenn auch irgendwie süß.
Kacvinsky's Schreibstil entspricht der guten alten Jugendroman Manier und ist leicht und flüssig lesbar, da kann ich nicht meckern.
Ich hätte mir teilweise einfach mehr gewünscht, ein wenig besser ausgebaute Charaktere, ein wenig mehr Spannung und gerne auch weniger Klischees. Aber dennoch hatte ich beim Lesen viel Vergnügen und würde das Buch bei weitem nicht verteufeln. Wer auf Jugendromane und Dystopien steht sollte diesem hier definitiv eine Chance geben.

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Ally Condie - Die Ankunft [Rezension]

09:00 Sarah vom Tintenblog 2 Comments

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Wenn jemand stirbt, den du liebst – würdest du den retten, der ihn getötet hat? Stell dir vor, du konntest fliehen – vor dem System, das dir befohlen hat, wie du leben und wen du lieben sollst. Unter Lebensgefahr hast du deine Liebe wiedergefunden – eine Liebe, die das System töten wollte. Jetzt willst du das System besiegen, doch dafür musst du zurück. Zurück in dein altes Leben. Zurück zu einem Geheimnis, das tief in dir verborgen ist. Es wird alles verändern. Dein Leben. Deine Liebe. „Die Liebesgeschichte um Cassia und Ky ist eine Liebesgeschichte des neuen Jahrtausends. Eine junge und moderne Science-Fiction-Oper, die ihresgleichen sucht!“ Alex Dengler, denglers-buchkritik.de In den zerklüfteten Schluchten der Canyons hat Cassia nicht nur ihre große Liebe Ky wiedergefunden – sondern auch die Erhebung, eine Untergrundbewegung, die das System stürzen will. Als sich beide der Erhebung anschließen, müssen sie sich jedoch trennen. Ky wird auf einem Stützpunkt in einer Äußeren Provinz zum Piloten ausgebildet und Cassia in die Hauptstadt beordert. Dort trifft sie auf Xander, der als Funktionär für die Gesellschaft arbeitet. Kann sie sich ihm anvertrauen? Als eine tödliche Seuche ausbricht und die gesamte Bevölkerung zu vernichten droht, muss Cassia eine Entscheidung treffen … ( Quelle: Lovelybooks.de )
Ally Condie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Salt Lake City, USA. Nach dem Studium unterrichtete sie mehrere Jahre lang Englische Literatur in New York, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Ihre Romane um ›Cassia & Ky‹ werden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und sind große internationale Bestseller.(Quelle: Fischer FJB)
Condies Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen, ich hatte das Buch innerhalb kürzester Zeit beendet und empfand es definitiv nicht als anstrengend. Die Sicht- bzw. Erzählweise wechselt immer wieder zwischen Cassia, Ky und Xander, was ich als angenehm empfand. Da sich die Personen an verschiedenen Orten aufhalten, erfährt man so auch mehr als wenn man alles nur aus einer Sicht erzählt bekommt. Aber ich hätte mir eine frühere Zusammenkunft von ihnen gewünscht, denn einen sehr großen Teil des Buches verbringen sie getrennt.
Die Charaktere haben sich ganz schön verändert, sie haben viel erlebt und das merkt man auch. Doch leider ist mir so manch ein Protagonist doch irgendwie suspekt geblieben - der Steuermann zum Beispiel, ein Sagenumworbener Mann an den ich hohe Ansprüche stellte, war schlussendlich doch eine Enttäuschung. Er wirkt unausgereift und unentschlossen - absolut keine Führerpersönlichkeit. 
Manche Passagen sind generell für mich seltsam und nicht schlüssig gewesen. Die Ankunft war stellenweise wirklich spannend, doch es gab auch jene Stellen wo ich mir echt nur dachte: "mach ma hinne jetze!", es zog sich manchmal echt. Vielleicht bin ich aber auch zu neugierig?
Das schlimmste ist leider das Ende, es wirkt irgendwie "unfertig", als wenn Condie schnell fertig werden wollte. Ich hätte mir da mehr gewünscht. 
Ich finde das Cover ist ein gelungener Abschluss der Serie und stellt den Verlauf und Inhalt sehr gut dar. Es ist schlicht, aber dennoch ansehnlich.
Wer die ersten Teile liebt, wird auch diesen lieben. Ich fand diesen Teil nicht so gut wie den ersten, aber dennoch besser als den zweiten. 

Abschließend zur gesamten Cassia & Ky Reihe: Ach herrje, mir haben einfach sooooviele Nebeninformationen gefehlt. Manchmal habe ich mich z.B. gefragt, wie es so in den einzelnen Gefühlswelten so ausschaut, aber nur unzureichende Antworten bekommen. Ebenso hätte ich liebend gerne mehr über die Gesellschaft und vor allem auch über die Erhebung erfahren, mich interessiert sowas ja immer und um mir das alles besser vorstellen zu können wären mehr Nebeninformationen gut gewesen. Dennoch zählt diese Reihe zu meinen Lieblingsbüchern, also kann ichs so schlecht ja nicht gefunden haben ;)

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Navid Kermani - Grosse Liebe [Rezension]

12:09 Sarah vom Tintenblog 2 Comments

Das erste Mal hat er mit fünfzehn geliebt und seitdem nie wieder so groß: Im Laufe von wenigen, viel zu wenigen Tagen erlebt ein Junge alle Extreme der Verliebtheit, vom ersten Kuss bis zur endgültigen Abweisung. Im Mikrokosmos eines Gymnasiums Anfang der 80er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt Navid Kermani das zeitlose Schauspiel der Liebe in ihrer ganzen Majestät und Lächerlichkeit vor. Die Schilderung der ersten Blicke, Berührungen und Abschiedsbriefe verknüpft er mit den Erzählungen der arabisch-persischen Liebesmystik. Für den Leser öffnet sich ein Gang durch irdische und göttliche Seelenlandschaften, der fast unbemerkt Kulturen und Jahrhunderte überbrückt. (Quelle: Hanser Verlag)
Navid Kermani wurde 1967 in Siegen geboren. Er ist promovierter Oriantalist und lebt als Schriftsteller in Köln. Für sein akademisches und literarisches Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2012 mit dem Kleist-Preis. 2011 erschien bei Hanser sein großer Roman Dein Name. ( Quelle: Hanser Verlag)
1983 in einer westdeutschen Kleinstadt - ein 15 Jähriger verliebt sich in das "schönste Mädchen auf dem Schulhof". Sie, 4 Jahre älter, Abiturientin, wirkt nicht allzu interessiert. Er schleicht ihn die - für ihn verbotene - Rauchereck, um bei ihr zu sein und natürlich auch um sie zu beobachten. Ein solches Szenario haben wir doch alle schon erlebt, oder?
Genau das ist es, worauf Kermani zurückschaut und was mich an diesem Buch so fasziniert hat. Die ganze Geschichte ist um Grunde so banal und doch schaffst es Navid Kermani diese faszinierend zu erzählen. Ich hab mich direkt einige Jahre jünger gefühlt, obwohl ich auch nicht gerade zum alten Eisen gehöre.
Das ganze ist gespickt mit Erzählungen aus der arabisch-persischen Liebesmystik, mit welcher ich persönlich zwar nicht viel anfangen kann, aber dennoch weiß ich die Idee zu schätzen und die gewählten Abschnitte fügen sich recht gut in die Story ein. 
Die Personen waren irgendwie fade, ich habe einfach überhaupt nicht mitgefühlt und gerade über Jutta, die schönste, erfährt man recht wenig und sie war mir einfach suspekt.
Das Buch ist aussergewöhnlich aufgebaut, denn anstatt den sonst üblichen Seitenzahlen ist es in rund 100 Kapiteln aufgebaut, welche gleichzeitig als Seitenzahlen fungieren und vom Autor auch als Seiten bezeichnet werden. Diese Kapitel sind aber immer recht kurz, 3 Seiten waren schon ein kleines Highlight. 
Kermani schreibt in langen, teil sehr poetischen Sätzen. Vor allem weil ich in letzter Zeit nur Jugendromane gelesen hatte, hatte ich da echt meine Probleme mit. Wenn ich auch nur wenige Sekunden mit den Gedanken woanders war, konnte ich direkt das komplette Kapitel wiederholen. Insgesamt bin ich sehr zwiegespalten was den Schreibstil betrifft - auf der einen Seiten wirkte sie sehr gehoben, poetisch, erinnerte mich irgendwie an meinen früheren Philosophie-Unterricht. Auf der anderen Seite ist das einfach garnichts für mich, mir fällt kein Buch ein was für mich ähnlich anstrengend zu lesen war und welches ich so oft wieder weggelegt und angefangen habe, immer und immer wieder. Ich habe echte Problem damit, euch zu beschreiben wie ich das meine. Ich fand das Buch nicht schlecht - und trotzdem hätte ich am liebsten abgebrochen. 
Es war einfach nicht mein Stil, wobei ich denke, dass es sehr vielen Gefallen könnte, gerade denjenigen die auf poetische Geschichten stehen und auch gerne mal darüber nachdenken, was hinter diesem oder jenem Kapitel mehr stecken könnte. Mir fällt die Bewertung echt schwer, man sollte es einfach mal damit versuchen, denn jeder Geschmack ist anders. 

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Marah Woolf - Bookless. Wörter durchfluten die Zeit [Rezension]

22:11 Sarah vom Tintenblog 0 Comments


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"Für Lucy besaßen Bücher eine eigene Persönlichkeit. Mal waren sie liebenswürdig und friedlich, mal störrisch und eitel. Einem Buch musste man auf behutsame Weise begegnen, damit es seine Geheimnisse preisgab. Nur dann ließ es den Leser in seine Welt."
Rätselhafte Dinge ereignen sich in den unterirdischen Gewölben der Londoner Nationalbibliothek: Lucy entdeckt leere Bücher, deren Texte verschwunden sind und deren Einbände zu Staub zerfallen. Viel schwerer wiegt jedoch, dass die Menschen diese Texte vergessen haben. Niemand erinnert sich an sie - nur Lucy.
Als die Bücher sie um Hilfe bitten und das Mal an ihrem Handgelenk ein seltsames Eigenleben entwickelt, steht Lucys Welt endgültig Kopf.
Sie ist verzweifelt.
Doch dann schleicht sich Nathan in ihr Herz, und sie hofft, dass er sie mit dieser Aufgabe nicht allein lässt...."


Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Edinburgh/Schottland. Sie studierte Geschichte und Politik und erfüllte sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans 2011 einen großen Traum. Die Arbeit an der MondLichtSaga wurde Ende 2012 abgeschlossen. Seitdem haben die Bücher sich als E-Book oder Taschenbuch mehr als 150.000 Mal verkauft. Der erste Teil "MondSilberLicht" wurde auf der Leipziger Buchmesse 2013 preisgekürt.
Die internationalen Rechte für den ersten Teil der Saga hat der renommierte französische Verlag Michel Lafon erworben. 
Derzeit arbeitet die Autorin am dritten Teil der BookLessSaga. Der Teil mit dem Titel "Ewiglich unvergessen" erscheint voraussichtlich am 15.Juni 2014. Worum es geht? Um die Frage - Wie weit geht Lucy um den größten Schatz der Menschheit zu schützen - unsere Bücher? ( Quelle: Amazon )
Ach herrje, durch dieses Buch hatte ich ein Wechselbad der Gefühle. Es beginnt mit einem Prolog, der mir persönlich zu viel über den Inhalt verriet und mich deswegen ganz schön verwirrte – man wusste schließlich noch nicht recht, über welche Fähigkeiten Lucy denn nun verfügt und über welche nicht. Außerdem ist er einfach schrecklich.. soviel sei gesagt: brennende Bücher – mal ehrlich, ist das nicht unser aller Horrorszenario?

Zugegebenermaßen hat es ein wenig gedauert, bis mich das Buch so richtig in seinen Bann ziehen konnte, der Anfang plätschert so vor sich und und kommt nicht so richtig in Fahrt. Der Spannungsbogen baut sich langsam bis zum Ende hin stetig auf um dann regelrecht zu explodieren und dann – nichts, Ende, ich hätte mir irgendwie ein anderes Ende gewünscht. Dieses wirkte für mich eher absichtlich gewählt um jemanden auch bloß zum Kauf des zweiten Teils zu „zwingen“, also ein ziemlich mieser Cliffhanger.

Bookless ist hauptsächlich aus Lucys Sicht geschrieben – zwischendurch wechselt sie aber auch in die Sicht anderer Protagonisten, vor allem in Situationen bei denen Lucy unmöglich dabei sein konnte. Es spielt in heutige Zeit in London. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, jugendlich und federleicht geschrieben, ich hatte überhaupt keine Anstrengungen beim lesen.

Was ich wirklich wirklich schade fand sind die klischeehaften Protagonisten – Lucy die graue Maus, auf welche alle interessanten Jungs trotzdem stehen und Nathan der unglaublich mysteriöse, sexy Kerl der Lucy nicht widerstehen kann. Das haben wir alle doch schon zu genüge gehabt, das hat mich echt ein wenig enttäuscht. Dafür gefällt mir die Idee hinter der Geschichte umso besser.
Ein Muss für alle Bücherjunkies, es hat mich einfach mitgerissen wie die Bücher gefühlt haben. Immerhin handelt Bookless so gut wie nur um Bücher und die Liebe zu ihnen, ich fand das sehr ansprechend. Wer allerdings komplexe Wortvariationen sucht wird hier nicht fündig. Einziges wirklich ernstzunehmendes Manko sind für mich die doch manchmal Klischeehaften Personen.

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Kerstin Gier - Saphirblau (Rezension)

02:55 Sarah vom Tintenblog 0 Comments

"Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!) Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!"
"1995 begann die zu dieser Zeit nicht wirklich ausgelastete Diplom-Pädagogin mit dem Schreiben. Seither hat Kerstin Gier zahlreiche Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Gleich die erste Veröffentlichung, "Männer und andere Katastrophen", wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt. 2005 wurde Kerstin Giers Buch "Ein unmoralisches Sonderangebot" mit dem DeLiA-Literaturpreis als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres ausgezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich auch die humorvolle Reihe rund um die "Mütter-Mafia". Unterbeschäftigung wie in der Zeit vor der Schriftstellerei hat die Autorin vermutlich länger nicht mehr erlebt." (Quelle: Amazon)
Dieser Teil der Reihe ist in einem hellen Blau gehalten und wieder sehr schön gestaltet. Die Frau und der Mann - die wir ja schon vom Cover des ersten Teils kennen - stehen nun näher zusammen und haben ebenfalls Kleidung aus vergangener Zeit an. Die Sträucher und Monster sind auch hier vertreten, wobei ich den Eindruck habe, dass das Monster Xemerius darstellen könnte. Die Schrift "Saphirblau" wirkt krakelig und erinnert mich irgendwie an eine Rose mit Dornen, ist nicht ganz meins aber ist okay.




Vor kurzer Zeit hat Gwendolyn erfahren, dass sie die zwölfte Zeitreisende ist, der Rubin, mit der Magie des Rabens. Ihre anfänglichen Probleme mit den Zeitreisen sind besser geworden doch so langsam wird ihr klar, dass sie zu höherem bestimmt ist als nur Hausaufgaben in früheren Jahrhunderten und Jahren zu erledigen. Die Wächter nötigen sie zu Nachhilfestunden in den verschiedensten Lektionen, vom Benehmen bis hin zum richtigen Tanzen in früherem Zeitalter. Zugegebenermaßen stellt sich Gwendolyn eher schlecht als recht an, deshalb such sie dann Hilfe bei dem Geist James, welcher in ihrer Schule umhergeistert und nicht wahrhaben möchte, dass er tod ist.


Schon recht früh bemerkt Gwendolyn, dass die Wächter etwas sehr wichtiges verheimlichen. Diesem Geheimnis möchte sie auf die Spur kommen, was garnicht so einfach ist wenn man ständig von den Wächtern überwacht wird. Während ihrer täglichen kontrollierten Zeitreisen, welche im übrigen unkontrollierte Zeitsprünge eliminieren, schafft sie es Kontakt mit ihrem verstorbenen Großvater aufzunehmen. Und so beginnt die Suche nach der Wahrheit und ebenso nach der Liebe zu Gideon.
Saphirblau hat mir mindestens soviel Spaß und Lesevergnügen bereitet wie dessen Vorgänger Rubinrot. So etwas habe ich nur selten erlebt, da meistens die Folgebände stark nachlassen. Kerstin Gier hat es auch in diesem Teil geschafft, die Geschichte angenehm und unheimlich witzig zu gestalten, was vor allem an dem kleinen Wasserspeierdämon Xemerius liegt, welcher immer einen witzigen oder sarkastischen Spruch bereit hält und der Gwendolyn nur selten von der Seite weicht. Ich halte es für eine gelungene Abwechslung, ein Wesen wie Xemerius einzubauen und diesen nicht als böse darzustellen, wie es allzu oft bei Dämonen der Fall ist. Auch bei Saphirblau merkt man, für welche Altergruppe geschrieben wurde, aber - und da muss ich nun wirklich mal ein Lob an Kerstin Gier aussprechen - auch Erwachsene können sich an diesem Teil erfreuen, genauso wie  Rubinrot auch. Das Phänomen Zeitreisen und auch die Wesen einiger Protagonisten werden weiter ausgebaut, so dass einige Fragen aus dem ersten Teil beseitigt werden und einem das ganze klarer wird.

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Andreas Gruber - Todesfrist [Kurzrezi]

10:00 Sarah vom Tintenblog 2 Comments




"Ein Serienmörder treibt sein Unwesen – und ein altes Kinderbuch dient ihm als grausame Inspiration. »Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ..."
Andreas Gruber wurde 1968 in Wien geboren. Dort studierte er und arbeitet seitdem für einen Pharma-Konzern. Dieser Tätigkeit geht er allerdings nur halbtags nach, um noch genug Zeit für das Schreiben zu haben.
Anfangs hatte ich so meine Problemchen denn es dreht sich in "Todesfrist" um verschiedene Personen, welche nach jedem Kapitel wechseln. Das heisst, nach jedem Kapitel taucht man in die Erlebnisse einer der anderen Personen ein. Ich mag's ja lieber aus nur einer Sicht, aber ich kam nach einigen Seiten dann doch gut mit. Die Geschichte spielt in mehreren Orten - Wien, Leipzig, Köln, Dresden, München, Grießkirchen.

Die Personen fand ich teilweise irgendwie unsympathisch, vor allem Maarten Sneijder. Obwohl Sabine ihre Mutter verloren hat, was ja nun ein harter Verlust ist, hatte ich null Mitgefühl übrig für sie...

Aber zur Geschichte selbst: Die Idee, ein Kinderbuch als Vorlage zu nutzen finde ich einfach nur klasse. Zugegeben, ich bin eine der letzten die den Struwwelpeter nur vom hören kennen, aber nun habe auch ich ein Bild von diesem Buch. Ob es so pädagogisch wertvoll ist.. na darüber kann man sich streiten. Trotz alledem eignet sich das Buch tatsächlich hervorragend um einem kranken Hirn Anregungen zum Morden zu geben. Also die Idee ist für mich wirklich ganz ganz großes Kino.

Leider zog sich die erste Hälfte des Buches, wofür es gegen Ende aber immer besser und spannender wurde - und das obwohl man weiß, wer der Mörder ist. Es gibt immer mal wieder eine Wendung die micht überrascht hat.
Ich halte "Todesfrist" für einen spannenden und vielseitigen Thriller mit sehr guter Idee und guter Umsetzung. Daher empfehle ich das Buch trotz der negativen Punkte weiter.









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