[Rezension] Stephen King - Mr. Mercedes

06:00 Sarah vom Tintenblog 2 Comments

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 Ein Mercedes S 600 – »zwei Tonnen deutsche Ingenieurskunst« – rast in eine Menschenmenge. Es gibt viele Todesopfer, der Fahrer entkommt. Der Wagen wird später gefunden. Auf dem Beifahrersitz liegt eine Clownsmaske, das Lenkrad ziert ein grinsender Smiley. Monate später meldet sich der Massenmörder und droht ein Inferno mit Tausenden Opfern an. Stephen King, der Meister des Schreckens, verschafft uns in Mr. Mercedes beunruhigende Einblicke in den Geist eines besessenen Mörders bar jeglichen Gewissens.

Eine wirtschaftlich geplagte Großstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitsuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus. Quelle: Randomhouse



Vorweg sei gesagt: Dieses ist kein typisches Stephen King Buch. Warum? Fangen wir erst einmal von vorne an :D


Ein Mercedes rast in eine Menschenmenge und bringt dabei mehrere Menschen um. Der Mörder entkommt. Einige Zeit später geht es um unseren wichtigsten Protagonist Bill Hodges, ein ehemaliger Cop, welcher mittlerweile pensioniert ist und mehr vor sich hin vegetiert als das er lebt. Das geht so weit, dass er des öfteren über einen Selbstmord nachdenkt, ohne es so wirklich zu probieren – was halb so wild ist, denn bei dem Lebensstil dauert es vermutlich von selbst nicht mehr lange. Dann bekommt er aber plötzlich Post, ein Brief, in dem behauptet wird, dass der Verfasser der Mercedes Killer ist. Hodge hat damals in dem Fall ermittelt, kam aber nie so weit, als dass er ihn fassen könnte. Geübte Leser wissen jetzt schon passiert: Bill lebt wieder auf und versucht den Mörder zu fassen.


Dem ein oder anderen wird nun aufgefallen sein, dass das doch überhaupt nicht nach King klingt- stimmt, finde ich auch. Es ist kein Horrorbuch, ich bekam keine Gänsehaut, es handelt sich eher um einen Thriller. Doch auch dieses Genre scheint Stephen King zu beherrschen – dafür Hut ab von mir.


Wer King gerne liest und liebt, weiß, dass er gerne mit kleinen Schockern, Fäkalausdrucken und ähnlichem um sich wirft – das ist wesentlich weniger geworden. Er verschont uns mit vermutlich ekligen Details und geht mehr auf die menschliche Ebene ein, was er vorher zwar auch öfters getan hat, aber nicht so intensiv. Auffällig ist, dass King auch in diesem Buch (ähnlich wie in „Die Arena“) mehr Wert auf Details und seine Charaktere legt, als auf die Story selbst. Die Story ist im Grunde nicht wirklich was Besonderes, nicht schlecht, aber kennt man irgendwie auch schon. In Verbindung mit ausgefeilten Details und Charakteren macht das aber sehr viel her.


Lange hatte ich den Eindruck, dass nicht so richtig was passiert, ohne dass mir dabei langweilig wurde – King spielte regelrecht mit mir, lies mich immer neue Hoffnung schöpfen um sie dann zerplatzen zu lassen. So ging es spannungsmäßig lange für mich weiter, ich habe mich aber dennoch gut unterhalten gefühlt, trotz des gedrosselten Tempos.


Nicht das was ich erwartet habe, aber trotzdem nicht schlecht und auf Kings eigene Art sehr unterhaltsam – daher gebe ich für "Mr. Mercedes" gute 4 Eulen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Sarah,

    auch wenn es kein typischer King ist, es klingt vielversprechend. Gerade Kings Spiel, das du so schön beschreibst, reizt mich. Mittlerweile habe ich doch einige ähnliche Meinungen dazu gelesen und jetzt machst mich du noch neugieriger. Das Buch will ich echt bald lesen.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Ich kann es dir nur empfehlen. Ich bin gespannt auf deine Meinung! :-)

      LG
      Sarah

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