[Sonntagsgedanken] Von gekauften Rezensionen, Mobbing und Hetze

06:00 Sarah vom Tintenblog 17 Comments

Die Sonntagsgedanken erscheinen unregelmäßig - wer hätte es gedacht - Sonntags auf dem "Tintenblog". Jeder der möchte, kann seinen Senf zum Thema dazugeben oder auch einen eigenen Blogeintrag darüber schreiben. Wer das Bild mitnehmen mag - kein Problem, aber bitte nennt mich dann. Ich verlinke euch dann gerne hier.

Ein riesen Aufschrei herrscht derzeit in diversen Facebook-Blogger-Gruppen. Es ist von Hetze, Mobbing und Rezensionenkauf die Rede - übler Tobak, wenn ihr micht fragt. Schuld daran soll eine kleine Gruppe an Autoren sein. Aber fangen wir mal etwas früher an.
Es gibt wohl einige Blogger unter uns, die schon Mails bekommen haben ala "DU bekommst mein Buch kostenlos, dafür bekomme ICH eine 5-Sterne Rezension von dir". So weit so gut, ich denke wir sind alle alt genug um damit umgehen zu können, oder besser gesagt es zu ignorieren. Heftig wird es aber, wenn ein Autor erst nach Veröffentlichung einer schlechteren Rezension sein wahres Gesicht zeigt. Ich rede hier von Bedrohungen, "nimmst du die Rezension nicht aus dem Netz, wirst du nie wieder glücklich".


Ich frage mich, was diese Autoren sich dabei denken. Mir ist klar, dass sie sich damit ein aufpuschen und ordentlich Werbung erhoffen. Aber wenn man mal weiter denkt sollte man merken, dass wenn alle nur noch so tolle Rezensionen bekommen es niemanden mehr etwas bringt. Blogger und Rezensionen im allgemeinen würden ihre Glaubwürdigkeit sehr einbußen. Wem soll das etwas bringen?

Ich selbst bin von dem Thema nicht betroffen, bisher hatte ich immer Glück. Es gab zwar Fälle, in denen ein Autor nach einer 3-Sterne-Rezension nicht mehr geantwortet hat, aber shit happens, das ist mir dann eigentlich auch noch egal. Mich würde aber mal interessieren, wie es euch dabei geht? Hattet ihr sowas schon einmal? 

Ich muss gestehen, dass ich derzeit am überlegen bin, ob ich gar keine Bücher mehr annehme die mir angeboten werden. Einfach, weil ich extrem Schiss habe, dass mir so etwas passiert. Und dabei wäre das Recht ja sogar auf unserer Seite, aber ich denke, dass keiner Lust auf solche Drohungen hat. Aber dann würde ich auch eine Menge wundertoller Bücher verpassen. Wie geht es euch damit?


Nächstes Mal wollte ich gerne etwas dazu schreiben, was wir Blogger uns gefallen lassen müssen (oder eben nicht). Das gehört zu diesem Thema hier, würde euch das interessieren?

17 Kommentare:

  1. Davon habe ich so bisher noch nicht gehört, aber durchaus gedacht, dass es solche Situation geben könnte. Ich finde das echt scheiße, auf gut deutsch gesagt, dass manche Autoren sowas machen. Was hat man denn als Autor davon, positive Rezensionen zu erpressen, aber keine einzige ehrliche Meinung zu seinem Werk zu bekommen. Das finde ich ganz schön traurig, dass es solches Denken gibt.
    Klar wäre ich als Autor wahrscheinlich auch enttäuscht, wenn man mein Buch schlecht bewerten würde, aber ich könnte mit dieser Kritik leben, würde sie mir durch lesen, evtl nachfragen und sie annehmen, sofern sie begründet ist.

    Außerdem wirft das auf den Blogger bzw Rezensenten auch ein schlechtes Licht, wenn man bei so einem 'Kuhhandel' mitmacht, nur um ein Gratis-Buch zu bekommen. Ganz ehrlich, da gebe ich lieber Geld für ein Buch aus, als bei sowas mitzumachen.

    Danke für den interessanten Beitrag!.

    Liebe Grüße,
    Katja :)

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    1. Ich kann dir einfach nur Recht geben! Obwohl das natürlich echt nur ganz wenige Autoren sind, aber selbst das ist zu viel...

      LG

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  2. Mir ging es auch schon so dass jemand mich ganz offen darum gebeten hat, dass ich, wenn ich etwas Negatives zu sagen hätte, lieber gar nichts schreiben sollte. Da dachte ich mir dann auch - okay?? Das betreffende Buch war auf Amazon mit einigen sehr guten Bewertungen zu finden, denen ich absolut nicht zustimmen konnte. Aber wenn sich andere Rezensenten auch einer solchen "Bitte" gegenüber sahen und dann einfach nichts Schlechtes geschrieben haben, wundert mich das nicht.

    Bedroht worden bin ich noch nie, aber ich kann mir das gut vorstellen. Das ist auch der Grund, warum ich meine Adresse nicht auf meinem Blog angebe. Mir ist bewusst, dass man das im Impressum machen muss, doch in solchen Fällen geht einfach die Paranoia mit mir durch.

    Ich hoffe sehr, dass dieser Trend, wenn man es so nennen kann, wieder zurück geht und sich die Blogger und vor allem die Autoren auf Ehrlichkeit besinnen. Ich betone immer wieder, dass meine Bewertung allein subjektiv ist. Nur weil mir ein Buch nicht gefällt heißt das ja nicht, dass es nichts für Andere ist. Umgekehrt finde ich Bücher toll, die anderen gar nicht zusagten. Das ist doch ganz normal. Und wenn ich als Autor viel Negatives über mein Buch höre, dann sollte ich mir vielleicht mal Gedanken darüber machen...

    Viele Grüße
    Jacy

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    1. Recht hast du - eine negative Rezi ist sooooo egal! Und wenn alle negativ bewerten wäre es berechtigt und somit bringt das erpressen auch nichts. Wobei es ja mindestens genauso schlimm ist, wenn ein Blogger sich darauf einlässt um 2€ für nen E-Book zu sparen, finde ich...

      Das mit dem Impressung ist mutig von dirm aber verständlich. Ich hab auch gerade erst irgendeinen Brief von ner Sekte oder so bekommen - keine Ahnung, was das sein soll, ich versteh den nicht

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  3. Hallöchen :)

    Ich habe zufällig auch von diesem Aufruhr auf Facebook mitbekommen und war gelinde gesagt überrascht, dass man sich als Autor/in zu so etwas herablassen kann. Ich habe dann auch jene Rezension gelesen, die für dieses Chaos gesorgt hat und war noch mehr verwundert. Klar war sie negativ, aber gut begründet und sicher ganz weit von einem Verriss entfernt.

    Zwar habe ich mich nicht in das bunte Kommentartreiben gemischt, mich jedoch schon kopfkratzend gefragt wieso man als Autor nicht auch mal ganz froh über Kritik sein kann. Klar, verletzt es einen wenn die Früchte der eigenen Arbeit schlechte Bewertungen erhalten, aber trotzdem ist gerade ein Verweis auf mangelnde Rechtschreibung der perfekte Ansporn etwas zu ändern (und gerade in diesem Punkt kann ein jeder Schreiber leicht etwas verbessern).

    Gerade wenn es sich um so peinliche Fehler handelt wie "Salt and Peper" mit "Sold and Pepper" zu verwechseln...sollte man irgendwie davon absehen über den Rezensenten herzufallen..

    Ich nehme keine Bücher mehr von Autoren an, die mich darum beten, einfach auch um möglichst objektiv zu bleiben. Ich hatte schon Fälle, da mir die Autoren rein vom Mailverkehr sehr sympathisch waren, da hat es mir wirklich recht leid getan etwas negatives über ihre Bücher zu sagen. Zwar waren diese recht verständnisvoll und ich konnte die Kritikpunkte gut mit ihnen aussprechen, trotzdem ist mir so etwas einfach unangenehm.

    Mich würde es auf jeden Fall interessieren, wenn du etwas darüber schreiben würdest, was sich man sich als Blogger so gefallen lassen muss/nicht gefallen lassen sollte.

    Liebe Grüße!

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    1. Hey,

      Ich bin auch am überlegen, ob ich da sso mache dass ich Anfragen nicht mehr annehme. Ich merke selbst, dass ich dazu neige mal nen halben (!) Stern mehr zu vergeben als ich vielleicht ohne Sympathie gemacht hätte, wobei ich mir da selbst nicht sicher bin.

      Weisst du noch welche Rezis oder welche Gruppe das auf FB war? DAS habe ich nämlich gar nicht mitbekommen.

      LG
      Sarah

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  4. Hallo Sarah,

    ich habe weder was mitbekommen noch bin ich selbst in so eine Situation gekommen. Ehrlich gesagt, ich traue mir gar nicht, Bücher direkt von Autoren anzunehmen. Ich mag diese direkte Art der Kritik nicht, denn es läuft vielleicht doch immer darauf hinaus, ich gebe dir was, du gibst mir was ... Darauf habe ich absolut keine Lust. Da habe ich die Befürchtung, dass der Autor einfach schon mit der Grundhaltung zu mir kommt, dass er eine gute Rezension bekommt, weil er mir sein Buch "geschenkt" hat. Vielleicht auch blöd, oder?

    Jedenfalls, ja! Bitte, das Thema interessiert mich. Schreibe uns doch, was man sich als Blogger so alles gefallen bzw. nicht gefallen lassen sollte.

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Ich bin schon öfter direkt von Autorinnen/ Autoren angeschrieben worden und hatte bis zu diesem einen Fall noch nie Schwierigkeiten damit. Mittlerweile tendiere ich jedoch auch dazu, diese Bücher abzulehnen... was schade ist für diejenigen, die mit ehrlicher Kritik umzugehen wissen und durch direktes Anschreiben von Bloggern hoffen, ihr Buch bekannt machen zu können. Und viele - die meisten, wage ich zu behaupten - haben das auch verdient.

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    2. Liebe Nicole, und auch nochmals Huhu Jacy! :)

      Tatsächlich wird es Autoren geben, die mit einer gewissen Grunderwartung an einen herantreten, besonders Debüts können davon betroffen sein, denke ich. Man neigt ja schließlich dazu, sein Baby besser zu finden als es eigentlich ist und wenn man schon ein Buch verschenkt ... Und unerfahrene wissen sicher auch nicht, wie teuer eine vernünftige PR wäre bzw. wie billig die PR durch Blogger eigentlich ist.

      Aber es ist eben auch richtig mies für all die ehrlichen und talentieren Autoren da draussen... Sehr schwierig alles, ich werde auf jedenfall stärker selektieren.leider

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  5. Hallöchen,
    also ich habe in diesem Bereich ein Glück auch noch keine schlechten Erfahrungen machen müssen. Ich fände es auch schade, dass man solche Anfragen nicht mehr annimmt, weil man Angst vor solchen Reaktionen hat, aber irgendwie auch verständlich. Ich verstehe auch nicht, was Autoren damit bezwecken wollen, durch viele gute Rezensionen wir das Buch auch nicht besser, was schlecht ist, bleibt schlecht.

    Liebst, Lotta

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    1. Lotta,
      Du hast den coolsten Kommentar abgegeben, ehrlich! xD Dein letzter Satz bringt es einfach SO auf den Punkt :D :D

      LG
      Sarah

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  6. Ich habe auch noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Zum Glück habe ich noch kein Buch, das ich von einem Autor bekommen habe, richtig zerreißen müssen, da hatte ich wohl einfach Glück. Und dass einer schon bei 3 Sternen pampig wird, ist ja voll übertrieben! 3 Sterne sind jetzt wirklich nicht schlecht!

    LG, Bianca

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    1. Ich finde auch, dass 3 Sterne sehr gute Mitte ist. Unter 3 ist bei mir jedoch wieder ziemlich mies und vor allem selten.

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  7. Ui, ja, davon habe ich auch gehört, war aber zum Glück noch nie betroffen. Allerdings hat es eine befreundete Bloggerin "geschafft", sich komplett mit einer Autorin zu verkrachen und daraus wurde dann eine ziemlich üble Hetze, die teilweise auch online ausgetragen wurde. Das fand ich nicht schön und ziemlich stillos.

    Deswegen gar keine Bücher mehr anzunehmen, finde ich aber auch blöd. Wenn dich das Buch anspricht, dann würde ich es auch weiterhin nehmen! Schwarze Schafe gibt es leider immer :-(

    LG Desiree

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    1. Liebe Desiree,

      Ich habe mich dazu entschlossen, nur Bücher anzunehmen wo zumindest die Beschreibung mich nicht zweifeln lässt. Ich denke, das sollte als Kompromiss klargehen. DXas mit deiner befreundeten Bloggerin ist echt hart, genau sowas meine ich!

      LG

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  8. Bei drei Sternen schon einen Aufstand machen, das ist aber auch der Hammer. :/

    Meistens lese ich nur Bücher etablierter Autoren / Verlage, da passiert so was wohl selten. Und da gebe ich dann schon auch mal weniger Sterne für ein Buch, wenn es mich nicht überzeugt (oder Logikfehler drin sind) ... selbst wenn ich das Exemplar signiert vom (bekannten) Autor gewonnen habe! :D

    Bis jetzt hab ich damit glücklicherweise noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und hoffentlich bleibt das auch so! :)

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    1. Ich denke, dass bekannte Autoren abgebrühter sind. Und selbst wenn nicht, der Erfolg spricht ja dafür, dass es vielen gefällt. Und ob diese überhaupt jemand die Rezis zu Gesicht bekommen? Unwarscheinlich, vor allem bei ausländischen Autoren. Von daher sollte die Gefahrt da eh gering sein^^

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