[Rezension] Sabine Raml - Heldentage

05:00 Sarah vom Tintenblog 1 Comments

http://www.randomhouse.de/Buch/Heldentage-Roman/Sabine-Raml/e465046.rhdhttp://www.amazon.de/Heldentage-Roman-Sabine-Raml/dp/3453269608
 Lea ist fünfzehn und hat viele Träume: Sie will schreiben. Sie will rennen, ohne je außer Puste zu sein. Sie will so wunderschön sein wie ihre beste Freundin Pola. In ihren Träumen ist Lea eine Heldin. Im richtigen Leben klappt es manchmal nicht: Gerade hat sich Lenny, Leas erster Freund, von ihr getrennt. Sie vermisst ihn schrecklich. Leas Mutter versinkt in ihren eigenen Problemen und kann Lea nicht helfen. Aber es gibt ja noch Pola und die Clique – und einen tollen neuen Jungen an der Schule, der sich unbegreiflicherweise für Lea interessiert ... Im Laufe eines langen Sommers findet Lea heraus, dass sie eigentlich doch auch eine Heldin ist, jeden Tag ein bisschen. Quelle: Heyne fliegt


„Heldentage“ von Sabine Raml handelt von Leas Leben, sie ist fünfzehn Jahre alt, auf den ersten Blick ziemlich durchschnittlich und hat ein großes Laster zu tragen. Es handelt sich dabei um ein Jugendbuch, welches –wenn auch verschleiert- ziemlich harte Themen behandelt.


Mit dem Schreibstil kam ich persönlich sehr gut klar, ich habe mir aber sagen lassen, dass es so wohl nicht jedem geht. Die Sätze sind relativ kurz, teilweise auch fast schon abgehackt. Ich persönlich mochte es, aber das mag wohl Geschmackssache sein. Abgesehen davon empfand ich die Wortwahl als sehr ausdrucksstark, passend und vor allem auch authentisch zum gewählten Thema und vor allem auch passend zum Genre Jugendbuch nicht besonders schwer. Zugeben muss ich leider, dass der Schreibstil trotz allem nicht perfekt ist, es hakt manchmal einfach oder Sabine Raml wiederholt sich, es hielt sich aber in Grenzen und vor allem für ein Debüt ist das alles wirklich im annehmbaren Rahmen. Interessant fand ich, dass es keine kompletten Kapitel gibt, sondern halbe Kapitel. Ich habe allerdings nicht verstanden, was der Sinn dahinter sein soll, irgendeinen wird es wohl geben, aber welchen? Ich weiß es nicht. 


Der größte Knackpunkt ist die Spannung, wobei auch dies halb so wild ist, wie ich gleich weiter erklären werde. Wir begleiten Lea nur sehr wenige Tage ihres Lebens, auch wenn wir ein paar Brocken aus ihrer Vergangenheit dabei aufschnappen. Wie man sich vorstellen kann, passiert in dieser Zeit nicht allzu viel. Okay, Lenny verlässt sie – aber mein Gott, das kommt bei Jugendlichen so oft vor und wäre für mich kein Inhalt, der mir beim Lesen eines Buches gefallen würde. Ansonsten erleben wir eigentlich nur ihren puren Alltag, wenn eben auch gepaart mit dem Liebeskummer. Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber mein Alltag ist nicht besonders und der von Lea eigentlich auch nicht, bis man mal so richtig hinter die Fassade blickt. Denn auch wenn nicht viel passiert vermittelt das Buch einfach SO viel!


Sehr im Mittelpunkt davon steht Leas Mutter, ich mag nicht zu viel verraten aber sie ist echt mies. Sorry, aber so eine Rabenmutter möchte ich nicht haben und Lea kümmert sich trotzdem um sie und lässt sich einlullen und noch schlimmer: ausnutzen. Und das nicht nur ein wenig. Ich hab diese Frau beim Lesen soooo verabscheut! Das Problem dabei ist aber, dass ich gleichzeitig Mitleid mit ihr empfand und höchstwarscheinlich genauso wie Lea gehandelt hätte. Und ich wünsche echt niemanden in dieser Situation zu stecken, wobei das wohl viel öfter vorkommt als man denkt, leider. Und eben diesen Alltag von Lea mit zu erleben, wie sie jeden Tag aufs Neue Kraft aufbringen muss um ihn hinter sich zu bringen macht sie zu einer wahren Alltagsheldin…


… Womit wir schon beim Titel angekommen wären. Dieser ist nicht unpassend, es hätte aber bestimmt was Besseres gegeben. Dennoch gefällt mir die komplette Aufmachung von „Heldentage“, vom Titel bis zum Bild und sogar die Schriftgröße (ihr lacht jetzt vielleicht, aber ich mag kleine Schrift nicht :D). Ich habe eine Tragetasche dazu bekommen, welche im Stil des Buches ist und führe diese nun immer fleißig zur Arbeit aus, irgendwo muss die Verpflegung ja rein ;-)



„Heldentage“ ist einfach kein spannendes Buch, das muss ich nochmal so ehrlich sagen. Mich überzeugte es aber durch den Tiefgang, die Thematik und den Charakteren, weshalb ich dennoch vollkommen überzeugt bin. Da ein wenig Spannung mehr aber auch nie schadet, vergebe ich 4 Eulen – ausnahmsweise trotzdem mit voller Leseempfehlung. Manchmal wiegt das eine eben das andere auf… ;-)


1 Kommentar:

  1. Huhu :)
    Ich habe gestern Abend mit Heldentage angefangen. Bin jetzt bei Seite 100 und kann schon bei den meisten Punkten nur nicken. Trotzdem mag ich solches tiefgründiges Zeug einfach, ist mal eine Abwechslung :)
    Ich habe ein Leseexemplar von meinem Buchhandelsprofessor bekommen, leider keine Tüte, aber bis jetzt gefällt es mir doch ganz gut.

    Liebe Grüße
    Anni-chan

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