[Rezension] Luana Lewis - Lügenmädchen

15:06 Sarah vom Tintenblog 0 Comments

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Eines Abends steht sie einfach vor der Tür. Und sie wird so lange bleiben, bis sie alles zerstört hat.
Stella lebt völlig zurückgezogen in einem luxuriösen, einsam gelegenen Haus in der Nähe von London. Sie hat es kaum verlassen, seit sie nach einem traumatischen Ereignis an Panikattacken leidet. Eines kalten Winterabends steht überraschend ein völlig durchgefrorenes junges Mädchen vor ihrer Tür und bittet um Einlass. Alles in Stella sträubt sich, aber die Gestalt macht einen so hilflosen Eindruck, dass sie schließlich widerwillig die Tür öffnet. Sie bereut es schnell, denn von dem Mädchen scheint eine merkwürdige Bedrohung auszugehen. Und dann beginnt Blue, Geschichten zu erzählen, die Stella zutiefst verstören. Ist das Mädchen eine Psychopathin? Oder sagt sie gar die Wahrheit? Stella weiß nicht mehr, was sie glauben soll, sie weiß nur eines: dass sie entsetzliche Angst hat ...


Stella, im übrigen unsere Protagonistin, lebt mit ihrem Mann ziemlich abgeschieden in der Gegend um London. Sie wird von Panikattacken heimgesucht, so dass sie das Haus so gut wie nie verlässt, bis plötzlich ein Mädchen vor ihrer Tür steht und hereingelassen will. Stella will natürlich nicht, aber es ist schließlich kalt und das Mädchen wirkt verstört (wie sollte es anders sein?^^). Und, natürlich: sie öffnet. Auf jeden Fall ist das Mädchen nicht koscher und scheint eine Menge Geheimnisse zu haben und sich in Lügen zu verstricken. Viel mehr mag ich aber gar nicht verraten.

Ich hatte mal wieder Lust auf einen schönen Thriller. Der Titel „Lügenmädchen“ sprach mich direkt an, auch der Klappentext tat danach sein Übriges. Beim lesen dachte ich allerdings so manches Mal, dass ich vorher wohl lieber die Leseprobe hätte lesen sollen. Aber eigentlich hätte mir das nicht viel gebracht, denn der Anfang sowie der Schreibstil sind nicht schlecht.

Erst einmal mehr zum Schreibstil, bevor ich darüber schwadroniere, weshalb ich so zweifelte. Es gibt verschiedene Handlungsstränge und Zeiten, womit ich ja immer anfangs meine Probleme habe. Das ging aber nach sehr kurzer Zeit völlig in Ordnung und stellte somit auch kein Problem mehr dar. Aber muss man einfach mögen, finde ich. Luana Lewis schreibt ziemlich trocken, nicht besonders detailliert, aber ausreichend, einfach trocken weg. Das fand ich gar nicht so übel, da dürft ihr mich nicht falsch verstehen, ich finde es manchmal echt passend, wenn ein Psychothriller trocken geschrieben ist. Leider konnte es das Buch für mich aber auch nicht so richtig retten. Denn das wichtigste blieb für mich auf der Strecke: die gottverdammte Spannung! Der Anfang war echt okay, beim Mittelteil kamen mir die ersten Zweifel und das Ende habe ich zwischenzeitlich einfach nur noch herbeigesehnt. Es war interessant, aber nicht spannend. Und keineswegs die Spannung, die ich bei einem THRILLER erwarte. Es war eher so eine Spannung, wie man bei einem Liebesroman erwartet, man weiß was passiert und liest es trotzdem. Es vertreibt einem die Zeit, man liest es locker weg, aber es bleibt definitiv weder im Gedächtnis noch steigt der Adrenalinspiegel nennenswert. 

Stella ist für mich ein sehr, sehr merkwürdiger Mensch. Ich mag Leute, die einen an der Klatsche haben aber sie wirkte auf mich manchmal echt widersprüchlich. Mal naiv, mal übervorsichtig, das passt einfach nicht. Sie entwickelt sich nicht großartig weiter, das ist auch okay, aber irgendwie konnte sie mich einfach nicht vollends überzeugen. Das „Mädchen“ fand ich da schon überzeugender, wobei ich da ja jetzt nicht viel zu sagen darf.^^



Auch wenn sich die Kritik vernichtend anhört, so habe ich mich immerhin so unterhalten gefühlt als wenn ich einen Liebesroman lese. Leider mag ich Liebesromane nicht… ;-) Menno, ich hab mich SO auf das Buch gefreut. Wenigstens gab es Psycho ohne Thriller!


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