[Rezi] Brian Conaghan - Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe

04:58 Sarah vom Tintenblog 2 Comments

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Das Leben ist echt nicht fair. Schon gar nicht, wenn man wie Dylan Mint an Tourette leidet und nur noch 6 Monate zu leben hat. Und das mit 16! Mr Dog nennt er seine Krankheit, und dieser bellende, fluchende Hund lässt sich nicht kontrollieren. Das ist aber noch nicht alles: Sein bester Kumpel Amir ist Pakistani, und sobald ihn jemand »Stinkendes Curry« nennt, dreht Mr Dog total durch. Rassismus geht gar nicht. Außerdem vermisst Dylan seinen Vater, der Soldat in Afghanistan ist. Und nicht zu vergessen sexy Michelle Malloy, die auch ohne Tourette exzellent fluchen kann. Drei Dinge nimmt Dylan sich vor, bevor es zu spät ist: mit Michelle Malloy schlafen, seinen Vater nach Hause holen und Amir einen neuen besten Kumpel besorgen. Nicht einfach, aber Dylan lässt nicht locker. Bis er feststellt: Nichts und niemand ist so, wie er vermutet hat. Das Leben ist echt - voll der Bringer.

Zuerst einmal möchte ich etwas zu dem Titel los werden: ich finde in fantastisch, unglaublich passend und er vermittelt auch, dass dieses Buch nicht in gehobener Sprache geschrieben ist.  Mr. Dog ist übrigens der Name seiner Tourette Erkrankung, ein Hund, der ständig flucht und bellt, selbst wenn es überhaupt nicht angebracht ist. Das Cover und die gesamte Aufmachung finde ich wunderschön. 

Ich hatte mir zuvor die Leseprobe angeschaut und war wirklich sehr interessiert. Immerhin handelt es sich um einen Jungen, der mit Tourette und auch dem Tod kämpft. Ein Junge, vor dem man einfach respekt haben sollte, und eine Geschichte, bei der man sich mal selber an die Nase packen sollte, wenn man mal wieder ein dritte-Welt-Problem hat und jammert. Trotz dessen konnte mich Dylan Mint nur mäßig überzeugen, obwohl ich da ein kleines bisschen selbst schuld bin. Denn bereits in der Leseprobe wurde sehr klar, dass die Sprache teilweise gewöhnungsbedürftig ist. Ich fand es auf den paar Seiten eigentlich ganz erfrischend, aber es zieht sich durch das Ganze Buch und mir wurde es dann einfach zu viel. Um ein Beispiel zu nennen: ‚No way‘ – eingefügt in einen komplett deutschen Satz. Das mag heutzutage in der Jugend vorkommen, aber es kommt schon sehr oft vor, wobei no way jetzt nur ein Beispiel ist. Das ging mir mit der Zeit echt auf die Nerven… Dennoch ist der Schreibstil keineswegs schlecht, Brian Conoghan kann mit Worten umgehen und beschreibt Dylans innere Kämpfe sehr detailgetreu und mitreissend. Diese sehr ausgeprägte Umgangssprache kann man immerhin auch als eigenen Stil darlegen, denn eigen ist das ganze sicherlich und würde jüngeren Lesern als mir auch bestimmt besser gefallen. 

Dylan und Amir sind zwei liebenswürdige Charaktere, welche ich direkt sympathisch fand. Amir wirkte immer irgendwie ein wenig schusselig, und genau das hab ich an ihm liebgewonnen. Dylan hat für sein Alter einfach nur extrem gute Absichten, was ich als lobenswert erachte. Allerdings würde ich seiner Mutter gerne mal ein paar Takte erzählen, aber das würde zu sehr spoilern…

Eine mitreißende Thematik, die mir durch den Schreibstil leider ein wenig kaputt gemacht wurde. Dennoch mochte ich Inhalt und Charaktere sehr, so dass ich noch 3,5 von 5 Eulen vergebe.

2 Kommentare:

  1. Ich habe gerade das Hörbuch gehört und bin total geplättet! So etwas Tolles! Extrem gut! LG

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    1. Huhu

      Ich könnte mir vorstellen, dass das Hörbuch viiel besser rüber kommt und die extreme Jugendsprache auch authentischer wirkt :)

      LG

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