Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht [Rezension]

07:00 Sarah vom Tintenblog 4 Comments

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© cbt

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten 

ISBN-13: 978-3570160206

Preis: 14,95€ (D)Gebunden

Leseprobe: Hier.
Kaufen: Bei Amazon

Klappentext: Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...

Über den Autor: Jay Asher ist der Autor des weltweiten Bestsellers "Tote Mädchen lügen nicht", der in über 30 Länder verkauft und u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Seinen neuesten Roman, "Wir beide, irgendwann" verfasste er gemeinsam mit Carolyn Mackler. Er lebt in Kalifornien.(Quelle:Verlag)

Meine Meinung: Nach dem Selbstmord von Hannah erhält Clay ein Päckchen mit sieben Kassetten. Ein Absender ist nicht angegeben. Clay begibt sich mitsamt des Päckchens in die Garage und beginnt die erste Kassette zu hören. Was er da zu hören bekommt ist unglaublich: Es ist Hannahs Stimme, welche direkt erklärt, dass jeder Empfänger und Zuhörer ihrer Kassetten eine Mitschuld an ihrem Tod hat. Einige Zeit zuvor erhielt Clay bereits eine Karte mit Markierungen, welche auf den Kassetten näher erklärt werden. Clay will natürlich wissen, warum Hannah sich das Leben nahm und vor allem, warum ausgerechnet er mit Schuld daran sein soll. Er klebt förmlich an den Kassetten und kommt so ihrer Geschichte auf die Spur.



Nachdem ich „Tote Mädchen lügen nicht“ zuende gelesen hatte, hatte ich schon ein sehr bedrückendes Gefühl. So wird man doch in die Gefühlswelt eines jungen Mädchens eingeführt, welche zwar glücklich wirkte aber es im nachinein wohl offensichtlich nicht war. Ich habe begonnen nachzudenken, habe ich auch schonmal jemanden mit – für mich scheinbar – kleinen Dingen so verletzt, dass dieser nicht darüber hinweg kam? Ohne, dass es mir auch nur ansatzweise bewusst war? Anfangs jedoch dachte ich mir: Mädchen, stell dich nicht so an. Aber irgendwann wurde das ganze immer verstrickter und schwieriger, so dass ich verstehen konnte, warum es ihr zuviel wurde. Ziemlich schnell wurde ich in den Bann der Geschichte gezogen und habe es dementsprechend innerhalb sehr kurzer Zeit gelesen. Besonders gut gefällt mir das Gesellschaftskritische, was ich oben ja kurz angeschnitten habe. Wir sollten alle darüber nachdenken, ob selbst die Kleinigkeiten jemanden irgendwann viel zu viel werden können.

Zum Schreibstil: Ich fand ihn Jugendbuchtypisch locker leicht, Hannah's Erzählungen waren zur Abgrenzung kursiv geschrieben. Trotzdem kam ich zwischendurch durcheinander, aber das liegt wohl eher an mir. Eine kleine Sache störte mich dann aber doch, denn Hannah wirkt sehr kühl und distanziert in ihren Ausführungen, obwohl sie die Kassetten aufgenommen hat mit dem festen Entschluss sich das Leben zu nehmen. Wäre man da nicht eher aufgelöst, verwirrt, traurig, was auch immer? Ich weiss es nicht, aber ich hätte es irgendwie erwartet.

Fazit: Das Buch behandelt ein kritisches Thema auf sehr angenehme Weise, ich fühlte mich nicht überrumpelt oder so. Ich denke auch, dass es für Erwachsene gut geeignet ist, da man sich wieder in seine Jugendzeit bzw. Schulzeit versetzen kann. 

4 Kommentare:

  1. Ich hab dieses Buch gehasst, es hat mir sowas von gar nicht gefallen!!! Ich lese wirklich alles zu Ende (weil mir die Autoren leid tun), aber bei dem hier hab ich mich zwingen müssen, da es so extrem langweilig war...

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    1. Da merkt man mal wie unterschiedlich die Geschmäcker sind :D

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  2. Ave,
    die von dir angesprochene Kühle war wohl der Grund, warum das Buch bei mir nichts bewegen konnte. Ich hatte manchmal echt das Gefühl, als wöllte Hannah bloß sagen "Haha, ich habe mich umgebracht und deswegen müsst ihr euch jetzt für den Rest eures Lebens scheiße fühlen. Ätsch."... Irgendwie konnte sie bei mir alles andere als Mitleid auslösen.

    Die Konsequenzen, die du aus dem Buch gezogen hast, finde ich aber sehr vernünftig, denn wer weiß schon, wie oft wir einen Menschen ganz unwissend in Richtung Abgrund schubsen?
    Auf jeden Fall eine schöne und ehrliche Rezension. :)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Seitenfetzer

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    1. Huhu,

      Jetzt wo dus sagst - hast schon recht, das könnte man echt meinen :D Beziehungsweise, wäre die Story echt, würde sie vermutlich auch genau das sagen wollen.

      LG

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